Luton (England)

History

Die Gründerstätte von Vauxhall Motor Ltd war 1907 das Werk in Luton, das ab 1925 zum weltweiten Verbund der General Motors zählt. 1931 begann man mit dem Bau von Nutzfahrzeugen und präsentiert den erfolgreichen Bedford 2-Tonner. Als Joint-Venture zwischen Isuzu und GM trug das Werk den Namen „Isuzu Bedford Commercial Vehicles“ (IBC) und baute ab 1991 das Allradfahrzeug Isuzu MU und Wizard als Frontera von Vauxhall, Opel und auch Holden.

1996 ging GM mit Renault einen Vertrag ein, der den Bau von Nutzfahrzeugen und Transportern  beschloss. Im Joint Venture-Verbund startete Renault und GM ab 2001 die Produktion des Opel Vivaro und des Renault Trafic auf der X83-Plattform. 

1999 laufen in der separaten Fertigungsstätte, welche direkt neben dem Nutzfahrzeugwerk liegt, 145.358 für den heimischen Markt und Export bestimmte Schrägheck- und Caravan-Versionen des Vectra vom Band.

Im Rahmen der Ankündigung des GM- Konzernes, weltweit rund 13.000 Arbeitsplätze abzubauen (davon 5.000 in Europa), steht Anfang 2001 das Werk in Luton vor der Gesamtschließung. Im März 2001 wird zwischen dem Werk, GME und dem European Employee Forum (EBR) eine Absichtserklärung unterschrieben, die vorsieht das der neue Vivaro in Luton gebaut wird und auch die Endmontage vom Frontera bleibt.
 
In 2002 kam mit der Einführung des Nissan Primastar ein weiteres Modell hinzu. Als „Phase 2“ erhielten die Modelle 2006 ein Facelift und schon im Juni 2007 lief der 500.000 Transporter vom Band. Im gleichen Jahr wurde ein Produktionsrekord mit 95.030 Fahrzeugen aufgestellt. Schon sieben Mal konnte das Werk mit dem Vivaro die Auszeichnung „Best Medium Van“ gewinnen.

Das Werk in Luton erreichte 2009 eine ungewöhnliche Bestmarke mit 10,1 Millionen Arbeitsstunden: Innerhalb eines Zeitraums von vier Jahren kam es zu keinen Tag Produktionsausfall. Ebenfalls in 2009 wurde auf dem Gelände ein Zentrum für Fahrzeugumbauten eröffnet, das nach Kundenwunsch Pritschenwagen, Doppelkabine oder Pickups herstellt. Damit konnte der neue Vivaro nun in weiteren Versionen für spezifische Einsatzzwecke direkt ab Werk geliefert werden.

Das letzte Facelift erfolgt als "Phase 3" von Mitte 2010 ab. Am 05. Juli 2013 wird im Werk der 900.000 Vivaro gefeiert. Es ist ein Fahrzeug für eines der größten Vauxhall Kunden, die Firma AA patrol. Der letzte Vivaro A wird dann am 01. August 2014 fertiggestellt. Nach 957.107 Exemplaren beginnt der Umbau des Werkes auf die zweite Generation des Vivaro (Baureihe B).

Die Fertigung des Vivaro H2 in der Hochdach-Version wird an den Kooperationspartner Renault in das Werk Sandouville (Frankreich) abgetreten. (hier wurde auch der Renault Trafic gefertigt). Alle anderen Varianten bleiben in Luton.  

Im April 2018 gibt Opel bekannt, umfangreiche Investitionen in das Werk zu tätigen. Wettbewerbsfähige Strukturen sind dabei die Grundlage. Mit diesen Investitionen wird die Produktion der nächste Generation des Vivaro C / Zafira Life umgesetzt, die ab Mitte 2019 startete. Ende März 2019 endete die Produktion des Vivaro B nach fünf Jahren.

Heute (Stand 2018) sind in dem flächenmäßig eher kleiner Werk, welches 50 km Nordwestlich von London liegt, 1.240 Mitarbeiter beschäftigt. Gleichzeitig ist "Griffin House" noch heute der Hauptsitz von Vauxhall Motors Ltd. sowie das größte Werk für leichte Nutzfahrzeuge in Großbritannien.

Die Fahrzeuge, welche für das Europäische Festland bestimmt sind, gehen meistens über den Hafen Immingham, an der Ostküste Englands, zum Versand. 

Bedingt durch die COVID-19 Pandemie wird das Werk am 18. März 2020 in den Shut-Down versetzt und nimmt seine Produktion erst wieder im Juni 2020 auf. 

Ein Meilenstein für Stellantis UK erfolgt Ende Mai 2023 mit dem 1.500.000sten Transporter auf Vivaro-Basis. Der Opel Vivaro Prime Van wird an Virgin Media O2, einen geschätzten Flottenpartner, ausgeliefert.

Im Jahr 2024 beginnen die Arbeiten zur Vorbereitung des Werks auf die begrenzte Produktion mittelgroßer Elektrotransporter sowie die weitere Produktion von ICE-Transportern aus dem Stellantis Konzern. Im Februar 2024 kündigt Vauxhall an, dass die begrenzte Produktion seines mittelgroßen Elektrotransporters – Vivaro Electric – ab der ersten Hälfte des Jahres 2025 ebenfalls in Luton beginnen wird. Geplant ist der 24. Februar 2025.
Damit ist Luton das zweite Stellantis-Werk im Vereinigten Königreich, das Elektrofahrzeuge herstellt. Luton ist Teil der Umstellung auf Elektrifizierung aller Stellantis-Standorte, die Transporter in Europa produzieren. Die Modelle Vauxhall Vivaro Electric, Opel Vivaro Electric, Peugeot E-Expert, Citroën ë-Dispatch und Fiat Professional E-Scudo sowohl mit Rechts- als auch mit Linkslenkung werden dann vom Band laufen. Das Werk wird hauptsächlich für den britischen Markt für Rechtslenker produzieren, kann aber auch in Märkte für Linkslenker exportieren. Die Produktion der entsprechenden Transporter mit Verbrennungsmotor (ICE) wird neben den Elektroversionen fortgesetzt.

Kurzüberblick